Was in der Mühle Wissen schafft
Forschungsgruppe aus 5 Universitäten in der Armen Reihe zu Gast
Wenn sich direkte persönliche Kommunikation und digitale Möglichkeiten ergänzen, wird daraus schnell ein Informationsgeflecht, das Nutzen bietet. Ein freundlicher Hinweis auf der Burg Warberg (danke dafür!), eine gepflegte und sich ständig auf dem Laufenden befindliche Webseite des Fördervereins stellten über den E-Mailverkehr den Kontakt zum heimischen Mühlenpersonal her.
Der Termin 1. Oktober war zunächst in der Mühle noch unbelegt. Aus dieser Leere entstand vor wenigen Wochen in Windeseile der Besuch einer von Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Weber, Helmut-Schmidt-Universität | Universität der Bundeswehr Hamburg, geleiteten Forschungsgruppe am Mühlengraben.
Der eigentlich am “Übungstag” vorgesehene Ausgleichsmarsch der Gruppe aus Richtung Warberg über den Graseweg in die Mühle entfiel angesichts der Wetterbedingungen und ermöglichte, die ursprünglich vorgesehenen 60 Minuten Aufenthalt in Räbke leicht zu verlängern. Mit einer Stunde Verweilzeit ist im 7-Mühlen-Dorf ohnehin kein Blumentopf zu gewinnen. Und erst recht nicht in Verbindung mit einem Dorfrundgang.
Straffes Programm leicht überzogen
Dieses vorweggenommen, überzogen die beiden anwesenden Repräsentanten des Vereins – unter Leitung des stellvertretenden Vorsitzenden Dietmar Hoffmann – die Zeit in einem annehmbaren Rahmen. Gegenäußerungen der Wissenschaftler und angebrachte Kritik blieben jedoch aus.
Die Präsentation bei Beginn schlug einen großen Bogen vom Dorfwettbewerb, über die historischen Hintergründe der Mühle, des Dorfes sowie des Umfeldes bis zum LEADER-Projekt, dem Gewässererlebnisplatz und die über 17.000 Stunden ehrenamtlichen Einsatzes der erweiterten Seniorenmittwochsgruppe.
Der Übergang zur Königsdisziplin aller Mühlen, nämlich der Papiermüllerei, fiel nicht schwer. Es stellte sich heraus, dass die Forschungsgruppe im vergangenen Jahr das Juleum Helmstedt besucht und bei der dortigen Führung gut aufgepasst hatte. Also leichtes Murren im Saal nach der Vermutung des Vortragenden, dass die Universität Helmstedt wohl den Anwesenden nicht bekannt sei. Sie war es! Und noch “schlimmer”: Als die Sprache auf die Arbeit eines aus Räbke fortgezogenen Professors mit seinen Studenten vor Ort kam, hallte der Name “Deters” durch den Raum. Alle wussten genauso exakt, was ein Tribologe macht, und Prof. Dr. Ludger Deters war kein Unbekannter. Welturaufführung in Räbke.😉
Hintergrund: Die Forschungsgruppe besteht aus Wissenschaftlern von 5 Universitäten (Hamburg-BW, Siegen, Bremen, Braunschweig und Koblenz), die sich jedes Jahr im erweiterten mitteldeutschen Raum zu einem Austausch treffen und natürlich über breit gefächerte Kontakte verfügen.
Der folgende Rundgang zu den stoffumsetzenden Systemen auf zwei Geschossen – am Wasserrad und im Getrieberaum beginnend – bildete den Abschluss des verlängerten Kurzbesuches. Die großzügige Spende in der Mühlenkasse hat die Schatzmeisterin gern entgegengenommen. Danke an die Damen und Herren Wissenschaftler! 7 Professoren und so ein “Sack voll” an Wissenschaft war noch nie in der Mühle.
Bundeswehrhochschule Hamburg, Forschungsgruppe