80 Jahre Kriegsende in Hajen

Nun haben wir glücklicherweise schon 80 Jahre lang Frieden.

Ein Besucher unseres kleines Weserdorfes hat uns eine Episode des 2. Weltkrieges näher gebracht. Der US-Amerikaner Robert Johnson hat die Geschichte eines Verwandten, des Lt. James Evans erforscht. Dieser war Besatzungsmitglied einer B17, eines viermotorigen Bombers. Die Staffel hatte am 22. Februar 1944 den Auftrag, das Focke-Wulf. Flugzeugwerk in Oschersleben zu bombardieren. Wegen des schlechten Wetters kehrten die Maschinen aber um. Bei Hameln wurden Sie von deutschen Jagdflugzeugen angegriffen. Und das Flugzeug, in dem sich Evans befand, stürzte bei Hajen auf eine Acker. Drei Besatzungsmitglieder überlebten, sieben Personen, der jüngste gerade 19 Jahre alt, starben. Dreizehn Bomben waren noch an Board. Üblicherweise wurden sie bei Treffern abgeworfen, doch der Befehl dazu kam bei dem zuständigen Soldaten nicht mehr an, da dieser bereits tödlich getroffen war.

Der Hajener Pastor Gehrig bestattete vier Tote auf dem Hajener Friedhof. Bis zur Fertigstellung der Särge durch die örtlichen Tischler wurden sie im alten Spritzenhaus aufgebahrt. Wenige Jahre später wurden die Toten teils in ihre Heimat, teils auf einen Soldatenfriedhof in Belgien umgebettet.

Siegfried Ahrens aus Hajen kann sich noch gut erinnern. Er war damals zehn Jahre alt und sah drei Tote in der noch erhaltenen Kanzel´des Flugzeuges sitzen, während das Heck zerstört und  Ausrüstungsteile zerstreut auf dem Felde lagen.

Ostersonntag nun trafen sich der Gast aus Los Angeles, der akribisch die Geschichte aufbereitet hat, Dr. Klaus Peter Gehrig, Enkel des Pastors, der Zeitzeuge Siegfried Ahrens und Dorfmoderatorin Doris Müller. Die Kirche, der Friedhof und die Absturzstelle wurden besucht.

Dank Robert Johnsen ist es nun nicht mehr nur die Geschichte eines Absturzes, sondern damit verbunden sind die Gesichter und Geschichten der Menschen, die sich in dem Flugzeug befanden. Robert Johnsen verabschiedete sich mit dem Versprechen auf ein Wiedersehen in Hajen. Und alle Beteiligten sprachen die Hoffnung aus, dass es gelingen möge, Frieden zu bewahren.

v. l. Robert Johnson, Dr. Klaus Peter Gehrig, Siegfried Ahrens u. Doris Müller auf dem einstigen Begräbnisplatz in Hajen

, , ,