Alltagshelfer erleichtern das Leben von Jung und Alt

Ein Zollstock als Kartenhalter, ein Nussknacker zum Öffnen von Flaschen, ein Kochlöffel zum Rückenwaschen: Viele kleine und große Gegenstände machen einem das Leben leichter. Was es alles für sogenannte Alltagshelfer gibt, erklärt Karin Dieckmann. In Zusammenarbeit mit dem Senioren- und Pflegestützpunkt informiert sie dazu in Vorträgen.

Karin Dieckmann zeigt Alltagshelfer
© Senioren- und Pflegestützpunkt

„Ich möchte das Leben leichter machen“, sagt Karin Dieckmann, die selbst Alltagshelfer verwendet. „Das Thema soll mit Bequemlichkeit statt mit Pflege in Verbindung gebracht werden. Auch Jüngere können Alltagshelfer nutzen.“
Die Ahlerstedterin ist Expertin auf diesem Gebiet. Bevor sie in den Ruhestand ging, war sie Geschäftsführerin des Hamburger Vereins „Barrierefrei Leben“. Rund 25 Jahre lang beriet Karin Dieckmann Menschen, wie sie mit kleinen oder auch umfassenden Maßnahmen möglichst lange selbstständig Zuhause zurechtkommen können. „Dieses Wissen möchte ich weitergeben“, so Karin Dieckmann, die im gesamten Landkreis Stade unterwegs ist.
Ihre Zuhörerinnen und Zuhörer – zum Beispiel bei Seniorennachmittagen – sind begeistert. Das größte Staunen erzeugt immer wieder der Zollstock als Kartenhalter sowie die Fußwaschhilfe, die mit Noppen auf dem Boden der Duschwanne haftet. „Ich selbst finde den Greifer toll: Damit sammele ich heruntergefallene Äpfel unter sehr niedrigen Bäumen auf. Ich muss mich nicht bücken und bin gleichzeitig vor Wespen geschützt“, sagt Karin Dieckmann passend zur Erntezeit.
Alltagshelfer sind auch im Baumarkt erhältlich
Ein paar Alltagshilfen hat man bereits im Haushalt. So kann ein Waschlappen um einen Holzkochlöffel gebunden und damit dann der Rücken gewaschen werden – eine kostengünstige und ebenso effektive Alternative zu teureren Geräten. Andere Alltagshelfer wie Flaschen- und Gläseröffner führen auch größere Supermärkte, erklärt die Expertin: „Wenn man ins Sanitätshaus muss, schreckt das manche ab. Gibt es Alltagshelfer beispielsweise im Baumarkt, ist das ein anderes Gefühl beim Kauf.“
Immer wieder wird ihr deutlich, dass einige Zuhörinnen und Zuhörer Hemmungen haben. Jeder möchte möglichst alt werden, aber eben nicht alt sein. Sich einzugestehen, dass manches schwieriger wird oder langsamer geht, fällt manchmal schwer. Außerdem herrsche häufig Unwissen vor: „Einige Discounter führen Alltagshelfer als Aktionsware, doch was man damit alles machen kann, können sich viele nicht vorstellen.“ Das möchte Karin Dieckmann ändern – ganz getreu ihres Mottos: Wissen schadet nicht.
Expertin zeigt Alltagshelfer für jeden Raum

Zollstock als Kartenhalter
© Landkreis Stade / Nina Dede

Also erklärt sie, wie man mit einer speziellen Verlängerung Fenster öffnet, ohne zum Beispiel im Badezimmer in die Wanne oder auf einen Hocker steigen zu müssen, wie speziell geformte Messer das Schneiden von Brot erleichtern und wie eine Autoausstiegshilfe funktioniert. „Es gibt so viele verschiedene Alltagshelfer – für jeden Raum der Wohnung habe ich etwas dabei“, so die Fachfrau, die deswegen mit Rollkoffer und großer Tasche unterwegs ist. Schließlich erklärt sie nicht nur, sondern im Anschluss an den Vortrag können die Zuhörer die Alltagshelfer begutachten und ausprobieren.
Wer ebenso vom Wissen von Karin Dieckmann profitieren möchte und beispielsweise einen Vortrag beim Seniorennachmittag anbieten möchte, wendet sich an den Senioren- und Pflegestützpunkt des Landkreises Stade: telefonisch unter 04141/ 12-5520 oder per E-Mail pflegestuetzpunkt@landkreis-stade.de. Ein Vortrag ist bereits geplant: Karin Dieckmann erläutert im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Pflegeleicht“ am Freitag, 15. November, zwischen 15 und 17.15 Uhr bei der Volkshochschule Stade (Wallstr. 17), wie man mit Alltagshelfern selbstständig bleibt. Die Anmeldung dafür läuft über das VHS-Programmheft.

Flyer Pflegeleicht Herbst 2024

Quelle: Landkreis Stade

 

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