Amtliche Meldung

Auf den Euro genau: Bürger können jetzt Fredenbecks Geld verfolgen

pherrmann@fredenbeck.de
Posted on 23. Mrz 2023

Die Samtgemeinde Fredenbeck steht finanziell gut da. Das macht Investitionen möglich. Damit die Bürger künftig jederzeit nachverfolgen können, wohin wie viel Geld fließt, hat die Samtgemeinde den neuen „Bürgerhaushalt“ online an den Start gebracht.

Die Haushaltspläne in öffentlichen Verwaltungen sind oft vor allem eins: Ein undurchsichtiges Dokument mit mehreren Hundert Seiten und Zahlen, die nicht mehr zählbar sind. Wenn der schwere Ordner im Rathaus öffentlich ausliegt, verirrt sich kaum ein Bürger in seine Seiten. „Die dicken Wälzer liest sich keiner durch“, sagt Kämmerer Rüdiger von Riegen. Dabei sind es Steuergelder, über die darin entschieden wird. Die Samtgemeinde Fredenbeck will ihre Finanzen nun transparenter machen – in Form des „Bürgerhaushalts“. Dort finden sich außerdem noch weitere interessante Eckdaten über die einzelnen Kommunen.

„Wir wollen versuchen, die Haushaltspläne der Gemeinden den Bürgern so näherzubringen, dass sie möglichst interessant sind“, sagt Rüdiger von Riegen. Dem Finanzexperten des Rathauses ist bewusst, dass Zahlen für viele Menschen ohnehin wenig interessant sind. Doch eine neue Software in den Reihen der Samtgemeinde hilft ab sofort, die Finanzen der Kommune einfacher zugänglich zu machen. Auch für die Politiker sollen umständliche PDF-Dateien in Haushaltsdebatten jetzt der Vergangenheit angehören.

So kommen Bürger zum Haushalt

Auf der Homepage fredenbeck.de findet sich direkt rechts auf der Startseite der Shortcut „Haushaltspläne“. Wer oben auf der Website auf den Reiter „Bürger und Service“ klickt, gelangt ebenfalls zum neuen Angebot der Samtgemeinde.

Bürger, die sich einen groben Überblick über die Aufwendungen, Erträge und Investitionen der Gemeinde oder Samtgemeinde machen wollen, werden schon über den Reiter „Vorbericht“ fündig. Dort lässt sich beispielsweise feststellen: Die Erträge der Samtgemeinde betragen unter dem Punkt „Steuern“ null Euro – denn die Samtgemeinde selbst zieht keine Steuern ein. Sie erhält ihre Einnahmen durch Zuwendungen vom Land und Umlagen der Mitgliedsgemeinden, das wird in der Zeile darunter deutlich.

Gemeinden zahlen mehr Geld an Samtgemeinde

Im Online-Haushalt für Deinste hingegen sind die Steuereinnahmen der vergangenen Jahre abgebildet. Anschauliche Pfeile in Grün zeigen, dass die Zahl zuletzt gestiegen ist. Im nächsten Reiter Finanzdaten unter „detaillierter Ergebnishaushalt“ sieht der Bürger unter Transferaufwendungen, dass Deinste zuletzt mehr Samtgemeindeumlage an Fredenbeck zahlen musste. Rote Pfeile bezeugen immer einen negativen Wert – also entweder weniger Einnahmen oder höhere Ausgaben. Wer es plastischer möchte, scrollt einfach weiter nach unten. Unter den Tabellen sind wichtige Werte noch einmal in übersichtlichen Diagrammen dargestellt.

Im Punkt „Vorbericht“ lässt sich unter dem Punkt „statistische Werte“ auch die Entwicklung der Einwohnerzahlen in den letzten Jahren insgesamt und pro Gemeinde nachvollziehen. „Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt“, sagt Rüdiger von Riegen. Es gebe bereits einige Ideen, diese Kategorien weiter auszubauen.

Menschen, die detailliertes Interesse an bestimmten Themenbereichen haben, sollten zum Reiter „Finanzdaten“ wechseln. Dort ist sowohl der Ergebnishaushalt mit allen Aufwendungen und Erträgen des laufenden Verwaltungsgeschäfts als auch der Finanzhaushalt mit den Investitionstätigkeiten und Krediten im Detail zu sehen. „Über das Pluszeichen lassen sich die Informationen weiter aufklappen, und die Bürger können immer eine Ebene tiefer einsteigen.“ Wer alle Ebenen geöffnet hat und auf lange Nummern vor den Bezeichnungen stößt, kann mit der Maus darüberfahren. So erfährt man, dass sich hinter den 12.000 Euro für „Verpflegungsaufwendungen“ die Geestlandschule Fredenbeck verbirgt.

Suchfunktion für bestimmte Interessen

Die Suchfunktion oben lässt die Finanzen auch nach Themen sichtbar werden: Wer sich also nur für Schule, Kultur oder Bauen und Wohnen interessiert, kann die Daten nach den Fachbereichen und ihren Unterkategorien filtern.

Unter dem Punkt „Auszahlungen für Investitionstätigkeit“ im detaillierten Finanzhaushalt sind beispielsweise alle geplanten Kosten für Baumaßnahmen von Feuerwehrhäusern über Radweg bis Regenrückhaltebecken aufgelistet. Besonders interessant und verständlich aufbereitet präsentiert sich der Punkt „Weitere Finanzdaten“: Dort lassen sich zum Beispiel die „Top 10 der Erträge“ der Samtgemeinde anzeigen – also die Punkte, über die die Samtgemeinde am meisten Geld einfährt.

Die Top 10 der Ausgaben

Natürlich sind dort auch die „Top 10 der Aufwendungen“ sichtbar. Das sind die Dinge, die die Samtgemeinde im laufenden Betrieb, abseits der Investitionen, am meisten Geld kosten. In Fredenbeck steht auf Platz 1 die Schmutzwasserbeseitigung mit 1,25 Millionen Euro. Auch die Höhe der Kredite aus den letzten Jahren ist dort einsehbar.

Auch wenn es einen Moment dauert, bis der Aufbau der Seite verinnerlicht ist – mit dem „Bürgerhaushalt“ kann nun jeder Bewohner der Samtgemeinde und der Gemeinden nachvollziehen, wofür die Kommune seine Steuergelder investiert.

Der Beitrag steht unter Einhaltung der Bildrechte von Dritten zur freien Verfügung.