„Das werde ich nächstes Jahr wieder machen.“
Das Werbeschild der Straßenkonzertreihe bei der Krabbenpulerin ist in den letzten 5 Monaten sicherlich vielen aufgefallen. Von Anfang Mai bis Ende Oktober bewarb dieses insgesamt 17 Straßenkonzerte in diesem Jahr am Samstagvormittag in der Innenstadt.
Das die Konzertreihe ehrenamtlich von Jens Kastner organisiert wird, ist dagegen sicherlich nicht allen bekannt.
Bereits im dritten Jahr hat er die Künstler:innen in seiner Freizeit angeschrieben und gebucht. Mittlerweile hat sich die Reihe herumgesprochen und Musiker:innen aus der Region aber auch aus Berlin und Lübeck nahmen schon selber Kontakt auf.
„Mir ist unsere Innenstadt wichtig, ich wollte diese mit Leben füllen, und Musik ist dafür genau der richtige Weg. Wir haben 2021 mit 5 Konzerten begonnen, dass es jetzt schon 17 Konzerte in einem einzigen Jahr sind, zeigt den Erfolg der Konzertreihe“, so Jens Kastner.
Musik hat den Vareler schon früh begleitet. Mit seiner eigenen Band No Harms hat er in seiner Jugend in ganz Deutschland gespielt, zwei Platten herausgegeben und hatte Auftritte im Fernsehen.
Dann war lange Schluss, aber in diesem Jahr hat er die Bass-Gitarre nach 3 Jahrzehnten wieder in die Hand genommen und mit seinem damaligen Bandkollegen Sven Schuhmacher aus Berlin gleich zwei Konzerte in Varel begleitet.
Bei der Buchung der Musiker:innen versucht er eine große Bandbreite der Musikrichtungen anzubieten. Es soll für jede:n was dabei sein. Pianokonzerte, Rockmusik, Pop und Polka waren in diesem Jahr im Angebot. Auch für die Künstler:innen ist der Auftritt interessant. Sie bekommen ein faires Honorar spielen alle auch „auf Hut“, so dass die Künstler:innen auch gerne wiederkommen. „Die Vareler:innen sind nicht geizig, der Hut wird immer leidlich gefüllt,“ lacht Jens Kastner.
Fast jeden Samstag ist er auch vor Ort, begrüßt die Künstler:innen und macht sich ein eigenes Bild, wie sich die öffentliche Raum der Fußgängerzone für eine Stunde in ein Wohnzimmer verwandelt. „Ich bekomme ausschließlich positives Feedback, die Menschen freuen sich, dass was los ist. Wir haben schon ein paar unterschiedliche Ecken in Varel ausprobiert. Die Ecke bei der Krabbenpulerin ist genau der richtige Ort für die Konzert. Die Akustik ist gut, und hier kommen Samstag Vormittags alle durch und bleiben stehen.“
Ganz allein ist Jens Kastner aber nicht. Die Mitarbeiter:innen des Modehaus Schnittger stellen das Werbeschild morgens nach draußen und nach den Auftritten wieder rein.
Das Projekt würde ohne die Agenda Varel nicht funktionieren. Sie übernimmt die formalen Dinge wie Ordnungsamt- und Gema-Anmeldung, Fördermittelbeantragung und Öffentlichkeitsarbeit. „Genau für solche Projekte ist die Agenda Varel da. Wir möchten ehrenamtliches Engagement von Vareler:innen unterstützen und übernehmen bürokratische Vorgänge. So werden engagierte Bürger:innen nicht allein gelassen und bleiben weiterhin motiviert“, so Janita Budde-Frerichs von der Agenda Varel.
Ein Konzert am 26.10. folgt noch, es spielt das Oldenburger-Recklinghausener Duo Chrisses. Die Konzertreihe ist für 2025 bereits jetzt durch die Erlebnisstadt Varel gesichert. Mit diesem Programm können verschiedene Veranstaltungen in der Innenstadt Varel finanziert werden.